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Structural Glazing-System
Fassaden mit durchgehenden glatten Glasoberflächen werden als Structural-Glazing Fassaden bezeichnet. Es sind spezielle Vorhangfassaden, bei der die Glasscheiben direkt an der tragenden Struktur des Gebäudes befestigt werden, ohne dass traditionelle sichtbare Rahmen oder Halterungen verwendet werden. Stattdessen werden die Scheiben durch strukturelle Silikondichtstoffe oder andere unsichtbare Befestigungstechniken an der Struktur fixiert. Der Verzicht auf sichtbare Rahmen vermittelt einen Eindruck von Leichtigkeit und schafft ein maximales Maß an Transparenz. Ein neuartiges Structural-Glazing System für Ganzglasfassaden ist vetroFit SG. Das patentierte System bietet viele Vorteile und erleichtert Architekten die Planung einer Ganzglasfassade. Das Structural Glazing-System: die perfekte Lösung für Ganzglas-Fassaden.
vetroFit SG
Eine Fassade mit dem vetroFit SG-System zeichnet sich durch ihre gänzlich glatte Oberfläche aus: die Fassade wirkt besonders homogen und filigran, nur schmale Fugen zwischen den Glaselementen sind sichtbar, denn Abdeckleisten, wie sie bei Pfosten-Riegel-Konstruktionen üblich sind, entfallen. Die patentierte Lösung des Systems erfüllt alle Anforderungen an eine zusätzliche Befestigung der Gläser, die in Deutschland bei Einbauhöhen ab 8 Metern vorgeschrieben ist.
Die zwei Hauptkomponenten des Systems sind eine Nut im Glas und die patentierte, mechanisch entkoppelte Sicherungsfeder. Zusammen sorgen sie dafür, dass eine zwängungsfreie Halterung der Verglasungseinheit gegeben ist und dadurch Glasaufbauten ohne vorgespannte Gläser (ESG oder TVG) möglich sind. Verbundsicherheitsgläser aus Floatglas können entweder monolithisch oder als äußere Scheibe eines Isolierglases eingesetzt werden. Diese Möglichkeit bietet einen entscheidenden Vorteil in der Außenansicht der Fassade: Verzerrungen und Anisotropien, wie sie beim Einsatz von vorgespannten Gläsern vorkommen können, werden vermieden. Eine einheitliche brillante Fassadenoptik ist gewährleistet.
Das fertig konfektionierte System kann mit unterschiedlichsten Glaskombinationen individuell nach objektspezifischen und bauphysikalischen Anforderungen und mit nahezu jeder Fassadenunterkonstruktion gefertigt werden. Das macht es sehr flexibel in der Planung und Ausführung.
Weiterer Vorteil im Vergleich zu anderen SG-Systemen: bei vetroFit SG sind weniger Sicherungen erforderlich, was aus der höheren Tragfähigkeit der einzelnen Nothalter resultiert.
Beispiel: eine vetroFit SG-Einheit in der Größe 1.250 x 2.500 mm benötigt bei einer Windsoglast von 1,5 kN lediglich 6 Sicherungsfedern, während in vergleichbaren SG-Systemen 26 Nothalter eingesetzt werden müssten. Darüber hinaus sind die Sicherungen bei vetroFit SG im Gegensatz zu anderen Systemen unsichtbar.
VetroFit SG im Detail
Die Befestigung der vetroFit SG-Einheit auf der Unterkonstruktion erfolgt mit speziellen Eindrehankern, die für den nötigen Anpressdruck sorgen. Dafür gibt es zwei Varianten: ohne oder mit Adapterrahmen.
Variante 1: ohne Adapterrahmen
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In dieser Variante greifen die Flügel der Anker in U-Profil-Inlets, die in den Isolierglas-Randverbund integriert sind (1). Die Inlets bestehen standardmäßig aus Aluminium, alternativ aus PVC als „Warme Kante“, um Wärmebrücken und damit Kondensat zu vermeiden.
Die zusätzliche mechanische Sicherung der Einheit erfolgt über eine in die äußere Scheibe eingeschliffene Nut, in die mechanisch entkoppelte Aluminium-Federklammern eingeklebt werden (2). Mehrere dieser Federklammern (Anzahl nach statischen Erfordernissen) werden an den aufrechten Seiten der Glaseinheit eingebracht.
Variante 2: mit Adapterrahmen
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Eine weitere Variante des Systems ist ein spezieller Adapterrahmen, der über eine Structural-Glazing-Verklebung raumseitig auf die Glasscheiben appliziert wird. In das Profil des Adapterrahmens greifen sowohl die Flügel des Eindrehankers (1) als auch die Federklammern (2). Die Eindrehanker erzeugen dabei eine kraftschlüssige Verbindung in Vertikalrichtung zwischen Adapterrahmen und Unterkonstruktion. Prüfungen bestätigen, dass so bis zu 80 % des Glasgesamtgewichtes in die vertikalen Profile der Unterkonstruktion abgetragen werden.
Mittels Adapterrahmen können auch SG-Fassaden mit monolithischem VSG realisiert werden – z.B. für Zweite-Haut-Fassaden. Bei Verwendung des Adapterrahmens an Isoliergläsern erübrigt sich das Einbringen von Inlets in den Randverbund; zudem verringert sich die minimale Fugenbreite zwischen den Gläsern auf nur 14 mm. Die Ausführung mit Adapterrahmen ist darüber hinaus bauphysikalisch optimal, da auch bei niedrigen Temperaturen im Bereich der Verschraubung kein Kondensat zu erwarten ist.
Vorteile von vetroFit SG auf einen Blick
- Homogene, filigrane Fassade, da nur schmale Fugen zwischen den Glaselementen sichtbar sind
- Das System ist kompatibel mit jeder handelsüblichen Fassadenunterkonstruktion
- Unterschiedlichste Glaskombinationen: Isolierglas oder monolithisches Verbundsicherheitsglas möglich
- Die zwängungsfreie Halterung der Verglasungseinheit ermöglicht Glasaufbauten ohne vorgespannte Gläser (ESG oder TVG), somit ist eine Außenoptik ohne Verzerrungen und Anisotropien gewährleistet
- Weniger Sicherungen als bei handelsüblichen Systemen notwendig
- Hohe Tragfähigkeit der Nothalter
- Einfache, schnelle und sichere Montage
- Erfüllt ETA-Zertifizierung
- Structural Glazing-System: die perfekte Lösung für Ganzglas-Fassaden