Der neue Hauptsitz der BHS Corrugated. Ein Ort der Offenheit und Kommunikation.
Glas spielt in der Architektursprache eine bedeutende Rolle
BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH ist Weltmarktführer für Wellpappanlagen. An seinem Hauptstandort in Weiherhammer, unweit der bayerischen Stadt Weiden, hat das Unternehmen umfangreich investiert: eine neue Gebäudeinfrastruktur und Fertigung sichern die Attraktivität des Standortes und stellen die Weichen für eine erfolgreiche Implementierung von Industrie 4.0.
Herzstück dieser Investition ist der Neubau der Firmenzentrale. Der mit seiner geschwungenen Form sehr auffallende Bürokomplex fördert vor allem die Kommunikation und das Zusammenhörigkeitsgefühl der Mitarbeiter. Entworfen und realisiert wurde das Gebäude von der furoris-Gruppe aus Chemnitz. Glas spielt in deren Architektursprache eine bedeutende Rolle. Dreifach-Sonnenschutzisolierglas in der Glasfassade sorgt für Licht und Helligkeit sowie Sommerlichen Wärmeschutz, gläserne Brüstungen geben den großzügig geschwungenen Terrassenbereichen die geforderte Sicherheit und transparente Raumteiler ermöglichen fließende Übergänge verschiedener Funktionsbereiche.
BHS Corrugated ist mit einem weltweiten Marktanteil von rund 50% Marktführer in der Entwicklung und Produktion von Riffelwalzen, Wellpappenanlagen und deren Einzelaggregate. Als marktführender Technologieanbieter und Jobmotor einer ganzen Region hat BHS Corrugated mit einem Investitionsvolumen von 65 Millionen Euro die Attraktivität der Arbeitsplätze und die Zukunft dieses Standortes gestärkt.
Die Vorstellungen des Bauherren für den Ausbau des Produktionsstandortes warenschnell umrissen: die Grenze zwischen Fertigung und Verwaltung sollten aufgehoben werden. Bürotrakt und Montagehalle sollten miteinander verschmelzen, um im Sinne der Industrie 4.0 eine der effektivsten Riffelwalzenfertigungen überhaupt aufzubauen. Und es sollte ein Ort werden, der Mitarbeiter verbindet. Egal, ob sie im Service oder in der Produktion arbeiten.
Zukünftig soll man sich auf Augenhöhe treffen. Im Foyer, aber auch im Restaurant und in den offenen Büro- und Konferenzräumen.
Dies ist den Architekten der furoris Gruppe gelungen. Optisch angelehnt an das äußere Erscheinungsbild der Wellpappe entwarfen sie ein lebhaft geschwungenes und mit zarten gläsernen Fugen geschichtetes Gebäude mit einer Vereinigung der unterschiedlichen Verwaltungs- und Produktionsprozesse.
Die Mitarbeiter planen, experimentieren, forschen und produzieren in der neuen Firmenzentrale höchst effektiv und profitieren dabei vom notwendigen Freiraum. Sämtliche Bereiche und Abteilungen sind nun besser vernetzt und können dementsprechend besser und schneller miteinander kooperieren. Ein über alle Geschosse hinweg errichtetes Atrium entfaltet sich als Marktplatz für Kommunikation und Kreativität. Auf fünf Etagen entstanden insgesamt 450 frei wählbare open-space –Arbeitsplätze, die eigenverantwortliches Arbeiten ermöglichen. Ergänzt werden diese durch ein neues Restaurant und Freizeiträume, in denen sich Mitarbeiter entspannen oder austauschen können.
Futuristisch anmutend
Den Neubau planten die Architekten als ästhetisch geschwungenen Baukörper aus Stahlbeton. Für die einzelnen Geschosse wurden nach den Geometrien der Architekten unterschiedlich große weiße Betonplatten vor Ort gegossen und mit dem Baukörper thermisch getrennt verbunden. So entsteht der Eindruck dynamischer Bewegung, aber zugleich auch von einer gewissen Leichtigkeit und futuristischer Anmutung. Form und Funktion der Firmenzentrale werden auf diese Weise neu definiert und liefern die Vorlage für die Arbeitswelt von morgen.
Glasfassade
Bei der Glasfassade handelt es sich um eine Aluminium Pfosten-Riegel-Konstruktion (WICTEC 50 gerade und polygonal) mit feststehenden Elementen sowie Fenster- und Türelementen.
Für die großflächige Verglasung wünschten die Architekten in der Außenansicht neutrale, schwach reflektierende Gläser. Zugleich waren die Anforderungen an den Sommerlichen Wärmeschutz mit einem möglichst niedrigen g-Wert zu erfüllen. Eingebaut wurden nach Bemusterung und Beratung durch den Flachglas MarkenKreis 4000 m 2 des Sonnenschutz-Isolierglases INFRASTOP® III Brillant 45/24 als raumhohe Verglasung. Der Dreifach-Glasaufbau verfügt über einen niedrigen g-Wert von 25% und einen Ug-Wert von 0,6 W/m2 K. Die Innen- und Außenscheiben der bis zu 3,70 hohen Glaselemente wurden aus Gründen der Absturzsicherung aus ESG-H hergestellt. Die Auskragungen der geschwungenen Betonelemente bilden einen konstruktiven Sonnenschutz: im Sommer sorgen diese für eine effektive Verschattung.
Glasgeländer
Wahre Erholungsorte sind die großzügig geschwungenen Terrassen mit ihren gläsernen Brüstungen. 800 laufende Meter des Glasgeländersystems Balardo ALU Side 1 von glassline wurden an der Betondecke befestigt und gewähren den Mitarbeitern nun einen sicheren, freien Blick in die Natur. Die Glasgeländer bestehen aus Aluminium Tragprofilen, einem Verbundsicherheitsglas 20 mm aus 2×10 mm ESG mit 1.52 mm Folie und einem lastabtragendem Kantenschutz.
Mit der Neuausrichtung seines Standortes hat BHS Corrugated ein Zeichen gesetzt. Es ist nicht nur die Ästethik der äußeren Form mit der das imposante Bauwerk beeindruckt; überzeugend ist auch das innovative Nutzungskonzept, welches Arbeitsplätze der Zukunft schafft und dabei den Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt.
Bautafel:
Objekt: BHS Corrugated
Bauherr: IVG Weiherhammer GmbH
Planung: Furoris Gruppe GmbH, Chemnitz
Metallbau Fassade: KARO Metall GmbH
Basisglas: Pilkington Deutschland AG , Gladbeck
Isolierglas: Pilkington Austria GmbH, Bischhofshofen
Glasgeländer: glassline GmbH, Adelsheim
Glas für die Glasgeländer: Flachglas Wernberg GmbH, Wernberg; Arcon GmbH, Feuchtwangen
Montage Glasgeländer: KM Spezialglas und Baumontagen GmbH, Wernberg
Bilder: 1-4 Michael Sommer
Detail: furoris gruppe