Sparkassen-Karree, Hagen
Neubau setzt gläserne Maßstäbe.
Inmitten der Hagener City hat die Sparkasse Hagen einen neuen Gebäudekomplex errichtet, der beste Voraussetzungen für zeitgemäße Finanzdienstleistungen bietet und zugleich dem Stadtbild neue Impulse verleiht. Dort, wo bis zum März 2004 noch das 98 m hohe Sparkassenhochhaus stand – von den Hagener Bürgern liebevoll „der Lange Oskar“ genannt -, wurde nun ein völlig anderes Sparkassengebäude eröffnet.
Als Teil des Projektes „Neue City Hagen“ entstand das neue Sparkassen-Karree, das über das Angebot von Finanzdienstleistungen hinaus weitere Funktionen wie Ladenlokale und Gastronomie integriert. Diese neue Offenheit wird durch eine transparent gestaltete Fassade nach außen sichtbar gemacht. Hauptaugenmerk des Gebäudes ist dabei die vollständig verglaste und optisch sehr ansprechende Ellipse für den Eingangsbereich, durch die der Besucher ins Innere zur repräsentativen Kundenhalle geleitet wird.
Das im Rahmen eines Architekturwettbewerbes hervorgegangene Architekturbüro Prof. Bremmer-Lorenz-Frielinghaus entwickelte für diesen Neubau einen fünfgeschossigen innerstädtischen Block, bestehend aus einem Atriumhaus und zwei L-förmigen Baukörpern. Das 125 m x 50 m große Gebäude bildet mit seiner transparenten und höhengestaffelten Fassade eine durchlässige Ladenzone, die zwischen Kundenhalle und Körnerplatz liegt. Durch die Auflösung der Fassade zum Körnerplatz und die damit verbundene Öffnung der Sparkasse zur Stadt findet eine Erweiterung des Außenbereiches in das Gebäude statt.
Auch die glasüberdachte Kundenhalle wird durch die Auflösung der Fassade sichtbar. Ihre Erschließung erfolgt über die zweigeschossige vollständig verglaste Ellipse an der Ecke Körnerplatz/ Badstraße. Durch die Ausrichtung der Ellipse werden die beiden Haupterschließungsrichtungen aus der Innenstadt aufgefangen und ins Gebäude geführt. Sie beinhaltet im EG die 24-Stunden-Zone und bildet zu Zeiten des Bankbetriebes den Haupteingang in die Kundenhalle. Im 1. OG über den Läden und dem Haupteingang befinden sich „Besprechungsboxen“; in der Ellipse ist der hochwertige Besprechungsraumbereich der Sparkasse angesiedelt.
Die gläserne Ellipse ist nicht nur rein optisch, sondern auch aus glastechnischer Sicht bemerkenswert. Im Grundriss (16,90 m x 7,0 m) besteht sie aus gebogenen Festfeldern differierender Breite, im Deckenbereich partiell durch die Geschossdecke horizontal getrennt und in keinem Geschoss in sich geschlossen. Im EG und im 1. OG stellt sie eine wärmeisolierte Fassade mit Schallschutzanforderungen und partiell mit Brandschutzanforderungen dar, im 2. OG dient sie weitergeführt als Brüstung vor dem begehbaren Dach.
Für die Ellipse wurden speziell gebogene Sonnenschutzisoliergläser INFRASTOP® Brillant 57/35 in neutraler Farbansicht produziert, die optisch mit den angrenzenden Gläsern der Seitenbereiche hervorragend harmonieren. So konnte dem Wunsche der Architekten nach einer größtmöglichen Farbangleichung entsprochen werden. Die bestechende Farbbrillanz in der Ansicht wurde zudem durch die Auswahl von Weißglas als Basisglas im gesamten Eingangsbereich sichergestellt. Die Gläser erfüllen darüber hinaus in ihren technischen Werten die geforderten Licht- und Gesamtenergiedurchlässigkeiten. Die Flachglas Wernberg GmbH, ein Spezialist für die Veredelung gebogener Scheiben für den Bau- und Fahrzeugbereich, konnte diesen Auftrag zur vollsten Zufriedenheit des Bauherrn und Architekten erfüllen.
Objekt – Daten
Bauherr: _ Sparkasse Hagen
Architekten: _ Architektengruppe BLFP/ ACW, Friedberg
Tragwerk: _ Ingenieurbüro Bild, Hagen
Fassadenplanung: _ BLFP, Friedberg (Ausführungsplanung)
_ b+p Büro für Metallbau und Fassadentechnik, Bensheim (für die Arge/Gu)
Energiekonzept: _ EGS-plan, Stuttgart
Glasherstellung Ellipse/ Fassade: _ FLACHGLAS Wernberg GmbH, Wernberg
Haustechnik: _ THS-C, Gelsenkirchen
Innenarchitektur Kundenhalle: _ bkp kolde kollegen, Essen
Brandschutz: _ Ingenieurbüro Lorenz, Holzminden
Projektsteuerung: _ DBB Bautec, Mainz
Generalunternehmer:_ Arge Neubau Sparkasse Hagen (Fa. Lupp, Nidda / Fa. Epple, Stuttgart / Fa. ABB, Herne)